Stadtentwicklung / Geschichtlicheseichstätt
Nach einer episodenhaften keltischen und römischen Vorgeschichte begann die eigentliche Entwicklung der Stadt um 740 mit der Errichtung eines Klosters durch Bonifatius, dem "Apostel der Deutschen", und der Erhebung des Angelsachsen Willibald zum ersten Bischof. Bereits 980 erhielt "Eihstat" Markt-, Münz- und Zollrecht sowie das Recht zur Ummauerung der Stadt.
Besonders wichtig für die weitere Entwicklung war das erste Mitspracherecht in der Stadtverwaltung, das sich die Bürger 1291 erkämpften und das 1307 bestätigt wurde. Zu dieser Zeit gewannen aber auch die Eichstätter Bischöfe an Macht und Einfluss. Als Fürstbischöfe waren sie von 1305 bis zur Säkularisation im beginnenden 19. Jahrhundert zugleich geistliche und weltliche Herren der Region.
Die humanistische Blütezeit des 15. und 16. Jahrhunderts zeigte sich nicht zuletzt in der Anlage des weltberühmten Renaissancegartens "Hortus Eystettensis". Die Reformation konnte in Eichstätt nicht Fuß fassen. Vielmehr wurde 1564 nach den Vorschriften des Konzils von Trient mit dem Collegium Willibaldinum das erste deutsche Priesterseminar im Geiste der Gegenreformation gegründet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die als "Hochburg des Katholizismus" geltende Stadt von den Schweden erobert, geplündert und am 12. Februar 1634 fast völlig zerstört. Der anschließende Wiederaufbau verschaffte der Stadt ihr heutiges, nahezu unverändertes barockes Aussehen. Die drei bedeutendsten Architekten dieser Zeit waren Giacomo Angelini, Mauritio Pedetti und Gabriel de Gabrieli.
Nach der Säkularisation wurde das Fürstbistum Bayern zugesprochen. Die industriellen Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts berührten Eichstätt wegen der Lage abseits der großen Verkehrswege kaum. Bis heute siedelten sich nur wenige kleinere industrielle Betriebe am Rande der Stadt an.
Auch von den Verwüstungen der Weltkriege blieb Eichstätt verschont. Durch die Gebietsreform 1972 kam die bisher zu Mittelfranken gehörende Stadt zum Ihr Reg. Bezirk ist Oberbayern und wurde gleichzeitig als "Große Kreisstadt" Mittelpunkt des gleichnamigen Land Kreises.
Die 1958 entstandene Pädagogische Hochschule wurde 1972 zur Kirchlichen Gesamthochschule erweitert und 1980 zur Katholischen Universität erhoben.
(Quelle: Website)
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