Stadtentwicklung / Geschichtliches Gescher
Entstehungsgeschichte
Der Name Gescher leitet sich ab von Gaschare, einem Oberhof des Stiftes Borghorst. Nach Gründung einer Pfarrei gleichen Namens und dem Bau einer Kirche durch das Stift um das Jahr 1000 entwickelte sich allmählich eine dörfliche Siedlung.
Im Mittelalter gehörte der Ort zum fürstbischöflichen Amt Ahaus, daher besaß Gescher durch bischöfliches Privileg eine stadtähnliche, von den übrigen Dörfern abweichende kommunale Selbstverwaltung. So wurde z.B. ein Bürgerbuch geführt, und die Aufnahme in die Bürgerschaft war an in Städten übliche Bedingungen geknüpft.
Auch bildete Gescher bis ins 16. Jahrhundert hinein ein selbständiges Go-Gericht mit einem Go-Grafen, war also ein Bezirk der niederen Gerichtsbarkeit. Gescher wurde 1816 preußisch und als Amt dem neugebildeten Kreis Coesfeld zugeordnet, nach der Neugliederungsmaßnahme im Raum Münster/Hamm gehört Gescher seit dem 1. Januar 1975 zum Kreis Borken.
Seit Anfang dieses Jahrhunderts sind die Die Einwohnerzahl istzahlen ständig gestiegen. Waren es 1818 erst 3.105 Die Einwohnerzahl ist, so stieg die Zahl bis 1871 nur auf 3.912. Danach nimmt jedoch die Bevölkerung stetig zu. Der Zuzug von Heimatvertriebenen und der erhebliche Geburtenüberschuss in den Jahren nach dem Kriege verbunden mit einem stetigen Wanderungsgewinn ließen die Bevölkerung schließlich auf den heutigen Stand von 16.859 Die Einwohnerzahl istn (Stand: 31.12.00) anwachsen. Davon sind 81% katholisch, 11% evangelisch und 8% sonstiger oder ohne Konfession. Das Stadtgebiet ist kirchlich in zwei katholische und eine evangelische Kirchengemeinde gegliedert.
Gescher ist von Kriegsschäden verschont geblieben. Nach Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse setzte eine starke Bautätigkeit ein. Moderne Wohnviertel runden das aus dem Mittelalter übernommene Siedlungsbild eines Straßendorfes immer mehr ab und geben der Stadt ein neues Gepräge. Systematische Sanierungsmaßnahmen und innerstädtische Entlastungsstraßen haben zum allmählichen Werden eines urbanen Kerns geführt, der Zentrum eines vielfältigen Geschäftslebens geworden ist.
Im Jahre 1962 entstand im Südteil des Stadtgebietes auf einer kultivierten Moorfläche eine völlig neue Siedlung, die den Namen "Hochmoor" erhielt. Heute leben dort 2.382 Die Einwohnerzahl ist (Stand: 31.12.00). Am 1.Juli 1969 haben sich die bis dahin selbständigen, in einem Amt verbundenen Gemeinden Gescher, Harwick, Estern, Büren, Tungerloh-Capellen und Tungerloh-Pröbsting zu einer Stadtgemeinde zusammengeschlossen.
Wirtschaftsgeschichte
Nach dem Mittelalter setzte mit Beginn der Neuzeit ein allgemeiner wirtschaftlicher Niedergang ein. Wiedertäuferzeit, der spanisch-niederländische Erbfolgekrieg, der Dreißigjährige Krieg, der Siebenjährige Krieg und die napoleonischen Kriege ließen das Land nicht zur Ruhe kommen und hemmten lange Zeit auch in Gescher jedes Wachstum. Erst der allgemeine politische Wandel zu Beginn des 19.Jahrhunderts schuf die Voraussetzung für eine langsame, aber stetige Aufwärtsentwicklung.
Das Aufblühen der Textilindustrie, die strukturellen Wandlungen in der Landwirtschaft, der sich allmählich verbessernde Anschluss an das überörtliche Straßennetz und der Bau der Eisenbahn im Jahre 1907 ermöglichten Gescher die Eingliederung in das moderne Wirtschaftsleben.
Heute verfügt Gescher neben dem vielfältigen Geschäftsleben im Stadtkern über vier Industrie- bzw. Gewerbegebiete mit einer breit gefächerten Struktur.
(Quelle: Website)
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