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  • Stadt Gronau

    Daten und Infos zur Stadt - Städtedaten


    Sie liegt in folgendem Bundesland: Nordrhein-Westfalen
    Ihr Reg. Bezirk ist: Münster
    Kreis: Borken
    Sie hat eine Fläche von: 78.63 km²
    Die Einwohnerzahl ist: 45.845 (30. Juni 2004)
    So hoch ist dort die Bevölkerungsdichte: 583 Einwohner/km²
    Höhe: 27 m ü. NN
    Unter folgender PLZ ist die Stadt verzeichnet: 48599
    Telefonische Die telefonische Vorwahl lauteten: 02562 (für Gronau) 02565 (für Epe)
    Dort findet man die Stadt im Atlas: 52° 12' n. Br., 7° 01' ö. L.
    Kfz-Kennzeichen: BOR
    Stadtgliederung: 2 Stadtteile
    Dort findet man die Ämter: Konrad-Adenauer-Str. 1 48599 Gronau

    Die Stadt im World Wide Web


    Website - Die hochoffizielle Homepage

    Stadtentwicklung / Geschichtliches Gronau


    Archäologie

    Vor- und frühgeschichtliche Funde im Gebiet der heutigen Stadt Gronau belegen eindrucksvoll die frühe Besiedlung des Raumes. Man kann davon ausgehen, daß bereits die Jäger und Sammler der mittleren Altsteinzeit auch hier gelebt haben (Funde von Faustkeilen bei Velen-Ramsdorf).

    Erste Funde aus dem Stadtgebiet konnten in Form von kleinen Steingeräten (Mikrolithen) gesichert werden. Diese sind der mittleren Steinzeit zuzuordnen. Eine dauerhaftere Besiedlung durch Ackerbauern und Viehzüchter der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur wird durch Keramikfunde aus Flachgräben des Heidenkerkhoffs in der Füchte südöstlich von Epe belegt. Funde von Tongefäßbruchstücken und anderen Grabbeigaben aus der Zeit der Einzelgrabkultur (einzelne Beisetzung der Toten unter Grabhügeln) wurden auf dem Hogen Kamp bei Epe und im Schöttelkotterhook nordöstlich des Goorbachs gesichert. Ausgedehnte Grabhügelfelder lagen (liegen) im gesamten Gebiet der Uppermark und im Ammertfeld.

    Aus der Bronzezeit stammen Funde von Lanzenspitzen, Rasiermessern und Bronzebeilen. Die seit der mittleren Bronzezeit übliche Bestattungsart, die Toten auf einem Scheiterhaufen einzuäschern, die Reste zu vergraben und diesen Bereich zu umhegen, wurde auch in der nachfolgenden Eisenzeit beibehalten. Solche gebietsweise sehr ausgedehnten Urnenfriedhöfe sind hier vom Heidenkerkhoff bei Epe, vom Rande des Amtsvenns und aus dem Tiekerhook bekannt.

    Siedlungsstellen aus der etwa um Christi Geburt beginnenden römischen Kaiserzeit sind im Raum Gronau und Epe bislang nicht bekannt geworden. Verschiedene Grabfunde aus dem Stadtgebiet lassen jedoch vermuten, daß in dieser Phase zumindest zeitweilig Menschen hier gesiedelt haben.

    Die beiden sich anschließenden Abschnitte der Völkerwanderungszeit und der Merowingerzeit konnten hier bislang ebenfalls nicht durch Funde belegt werden. Funde auf dem Hogen Kamp bei Epe lassen hier jedoch ein im 9. Jahrhundert enger besiedeltes Gebiet vermuten.

    Geschichtsdaten

    Zunächst muß betont werden, daß die Verwaltungseinheit „Stadt Gronau“ in ihrer jetzigen Zusammensetzung und Ausdehnung erst 1975 im Rahmen der kommunalen Neugliederung aus der bislang selbständigen Stadt Gronau und der Gemeinde Epe gebildet wurde. Der heutige Stadtteil Epe ist die ältere Keimzelle der zweipoligen Stadt.

    Epe wurde erstmalig 1188 im Güterverzeichnis des Grafen von Dale-Diepenheim urkundlich erwähnt. Hier werden als Lehngüter die Curtis Suttenrode (später Schulze-Dinkelborg) und Mansus Blominchove (später Blömer) in der Pfarrei Epe genannt. Die Gründung von Epe muß im Zusammenhang mit der Umsiedlungspolitik Karls des Großen betrachtet werden. Hierbei hat die Familie von Keppel für Epe wahrscheinlich eine besondere Rolle gespielt. Die Errichtung der ursprünglichen St. Agatha-Kirche geht in diese Zeit zurück. Ein Taufstein aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert ist u.a. noch erhalten. Die heutige neugotische Hallenkirche wurde 1890 - 1892 erbaut.

    Die erste urkundliche Erwähnung von Gronau geht auf das Jahr 1365 zurück: „Bischof Florenz von Münster belehnt Balduin von Steinfurt mit „dat hues ton Boicholte ...“ (Burg Gronau). Das „Slot to Groowe“ (Gronowe) wird erstmalig in einer Urkunde von 1371 genannt. Hierin ernennt der Edelherr Balduin von Steinfurt den Ritter Hermann von Keppel sowie dessen Sohn Gerth zu Burgleuten des Schlosses. 1421 fällt das Schloß Gronau an Graf Everwin I. von Bentheim und wird
    Verwaltungssitz für die zahlreichen bentheimischen Güter in diesem Raum, diente jedoch gleichzeitig als Witwensitz des gräflichen Hauses Bentheim.

    Diese Keimzelle erweiterte sich in den folgenden Jahrhunderten nördlich des Schlosses zu einer mit Gräben und Wällen umgebenen neuen Siedlung, der Burgfreiheit. Im Jahre 1487 wird Gronau erstmals als „Wigbold“ (Weichbild) bezeichnet. Durch besondere Rechtsgebilde erhielten die Einwohner u.a. spezielle (Handels-) Freiheiten, die zwar denen eines Stadtrechtes nicht gleichkamen, sich jedoch wesentlich vom Land- und Hofrecht abhoben. Die kirchliche Trennung von Gronau und Epe erfolgte 1538. Der Bischof von Münster erhob die bislang zur Pfarre von Epe gehörende Schloßkapelle zur Pfarrkirche (1544 evangelisch, 1588 reformiert). 1638 fällt Gronau durch Erbschaft an die Linie Bentheim-Tecklenburg-Rheda.

    Die nur etwa 1,6 qkm kleine Herrschaft Gronau lag umgeben von fürstbischöflichem Territorium als Enklave im Kirchspiel Epe. Ständige Grenz- und Jurisdiktionsstreitigkeiten zwischen den jeweiligen Grafen von Bentheim-Tecklenburg-Rheda und den Fürstbischöfen von Münster blieben nicht aus. Im ersten Vergleich von 1699 wurde die münsterische Landeshoheit über Gronau anerkannt. Eine endgültige Lösung der Streitpunkte wurde hingegen erst durch den 1771 geschlossenen zweiten Vergleich erreicht.

    Faßt man die wichtigsten Faktoren zusammen, die zur Gründung und Entwicklung von Gronau - teilweise auch von Epe - geführt haben, so müssen folgende genannt werden:

    - Grenzlage
    - Lage am Deventer Hellweg zwischen Münster und Deventer
    - Lage an der Dinkel, sowie
    - die Kombination der Naturfaktoren ertragsarmer Böden und
    - ein atlantisch beeinflußtes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit.

    Die Bewohner der ehemaligen Grenz- und Straßenfeste mußten bereits im Mittelalter ihre Existenzbasis erweitern, zumal die Tragfähigkeit der kargen Böden früh erreicht war. Neben und in Verbindung mit dem „Hollandgehen“ wurde Flachs zu Leinen aufbereitet. Hierzu waren die hohe Luftfeuchtigkeit, die günstigen Bleichmöglichkeiten auf den Dinkelwiesen wie auch die Grenzlage zu den Niederlanden von besonderem Vorteil. Das im 18. Jahrhundert aufblühende Manufaktur- und Verlagswesen wurde auch gräflicherseits gefördert.

    1789 bestand in Gronau eine erste „Subskribierte Handelsgesellschaft“ von 22 Manufakturen. Zwischenzeitlich hatte man sich hier auf das Spinnen von Garn spezialisiert. So standen z.B. um 1800 von den 5.400 im Gebiet des späteren Ihr Reg. Bezirk istes Münster betriebenen mechanischen Baumwollspindeln 3.200 in Gronau und Epe - also eine Konzentration von etwa 60 %.

    Mit der Säkularisation des Fürstbistums Münster im Jahre 1803 kam das münsterische Amt Horstmar mit Gronau und Epe an die Grafen von Salm, Grafschaft Salm-Horstmar. Nach Einführung der französischen Verwaltungsformen wurden Gronau und Epe 1809 zu einer Mairie (Bürgermeisterei) vereinigt und ein Jahr darauf dem Kanton Ochtrup des Arrondissements Steinfurt im Lippedepartement des Kaiserreichs Frankreich zugeordnet. 1813 wurden Gronau und Epe preußisch. Beide Orte waren für drei Jahre Teil des
    Kreises Steinfurt, um dann 1816 endgültig dem neuen
    Kreis Ahaus angegliedert zu werden.

    Der mehrmalige Wechsel staatlicher Zugehörigkeiten und die kriegsbedingten Belastungen in den beiden ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wirkten dennoch nicht hemmend auf die wirtschaftliche Entwicklung ein. Als Folge der niederländischen Zollpolitik - Erhöhung der Einfuhrzölle bis auf 45 % - kam es 1823 zum Zusammenbruch des Gronauer Textilgewerbes. Der seit 1820 zu den Städten gerechnete Ort verarmt, eine verstärkte Auswanderung nach Übersee setzt ein. Bewirkte die Grenzlage zu den Niederlanden zuletzt den wirtschaftlichen Niedergang, so kamen seit den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Inbetriebnahme der ersten Dampfmaschine in Gronau die entscheidenden Impulse für einen erneuten textilwirtschaftlichen Aufschwung aus dem Westen.

    Als bedeutendstes Gründungsjahr für die nun aufblühende Textilindustrie gilt das Jahr 1854. Mathieu van Delden gründete als niederländischer Unternehmer eine Spinnerei und Garnschlichterei an der Dinkel. Im Gegensatz zu allen weiteren, später errichteten Baumwollspinnereien entwickelte sich M. van Delden zu einem mehrstufigen Betrieb mit allen Zweigen der Textilindustrie: Baumwollballen kamen in das Werk - bedruckte Stoffe verließen das Werk. 1875 nahm die Spinnerei Gerrit van Delden den Betrieb auf, der in den zwanziger und dreißiger Jahren zur größten Spinnerei des europäischen Festlandes erwachsen sollte. 1881 wird die erste Textilfabrik in Epe in Betrieb genommen. Es handelt sich um eine Buntweberei als Zweigwerk der Gebr. Laurenz in Ochtrup. 1898 nimmt die Baumwollspinnerei Germania die Produktion auf. Die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Betriebserweiterungen und Firmengründungen. Es handelte sich vornehmlich um Spinnereien.

    Das Wirtschaftswachstum war hier in besonderem Maße mit einem Bevölkerungswachstum verbunden, obwohl speziell zu Anfang dieses Jahrhunderts täglich bis zu 3.700 niederländische Arbeitskräfte pendelten. Der Bevölkerungsanstieg ist mit dem in anderen Industriebezirken, wie z.B. in Berlin oder dem Ruhrgebiet, vergleichbar. Lebten 1885 rd. 6.400 Menschen im Amt Gronau (bestehend aus den Gemeinden Gronau, Dorf Epe und dem flächenmäßigen Hauptanteil des Kirchspiels Epe), so waren es 1905 bereits 14.000 Die Einwohnerzahl ist, also ein Zuwachs von rd. 120 % in nur 20 Jahren! Im Jahre 1898 erhält Gronau die Stadtrechte und wird um den nördlichen Teil des Kirchspiels Epe, der Eilermark, erweitert. Der enorme Bevölkerungsdruck mußte natürlich aufgefangen werden, und so kam es schon 1893 zur Gründung des ersten Bauvereins, dem weitere folgen sollten. In den folgenden Jahrzehnten entstanden die ausgedehnten, noch heute ortstypischen Arbeitersiedlungen. Dem allgemeinen Wachstum entsprechend wurde auch die kommunale Infrastruktur verbessert: 1898 Bau des Rathauses und des Elektrizitätswerkes in Gronau, 1903 Fertigstellung von Wasserwerk und Wasserturm, 1917 Einweihung des Amtsgerichts Gronau usw.

    Der Anschluß an den „Welteisenbahnverkehr“ erfolgte auf Betreiben der Textilindustriellen bereits 1875 mit den Eröffnungen der Strecken von Münster und Dortmund nach Gronau und weiter nach Enschede. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einem verstärkten Zuzug von Arbeitskräften aus den an Polen abgetretenen deutschen Ostgebieten und anderen ländlichen Notstandsgebieten. Im Jahr 1925 lebten hier 20.300 Menschen

    Mit einem Zerstörungsgrad von etwa 10 % haben die damaligen Kommunen Gronau und Epe den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden. In den Folgejahren kamen mehr als 6.000 Flüchtlinge und Heimatvertriebene hierher. Der Wohnungsnot wurde mit eilig vorangetriebenen Neubaumaßnahmen vor allem an der Peripherie der Orte begegnet. Seit Mitte der fünfziger Jahre geriet der textilwirtschaftliche Aufschwung ins Stocken. Die veränderte Marktsituation und erforderliche Rationalisierungsmaßnahmen setzten immer mehr Arbeitskräfte frei. Die ehemals strukturstabilen Industriegemeinden mußten ihren Preis für die einseitige Wirtschaftsausrichtung zahlen. Von 1951 (8.467) bis 1983 (1.581) gingen allein in der Gronauer Textilindustrie rd. 7.000 Arbeitsplätze verloren. 1982 kam es zum Zusammenbruch des van-Delden-Konzerns.

    Im Rahmen der kommunalen Neugliederung erfolgte 1975 die Zusammenlegung von Gronau und Epe. Allein in Gronau ist noch eine letzte der traditionsreichen Spinnereien in Betrieb. Weiträumige Industrieareale früherer Textilfirmen wurden abgetragen oder erfahren eine Umnutzung.

    Die seit vielen Jahren mit Erfolg betriebenen Wirtschaftsförderungsmaßnahmen sind auch vor dem Hintergrund der hier schon klassischen Monostruktur für das Gemeinwesen lebensnotwendig. Beide Ortsteile werden mittlerweile von ausgedehnten neuen Industriegebieten umgeben, in denen zukunftsorientierte Firmen mehrere tausend Arbeitsplätze bieten, darunter auch viele hundert in neuen Sparten der Textilindustrie.

    (Quelle: Website)


    Ein Video der Innenstadt Gronau




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