Stadtentwicklung / Geschichtliches Bad Salgau
Bad Saulgau kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Schon der Name der Stadt weist daraufhin:
"Saulgau" ist keltischen Ursprungs und bedeutet "Ort der Quellgöttin Sul". Ein keltischer Siedlungsplatz (keltische Viereckschanze bei Bondorf) entstand hier um 100 v. Chr.
Als "Sulaga" wurde Saulgau bereits um 819 erstmals urkundlich erwähnt. Kaiser Ludwig der Fromme, Sohn Karl des Großen, schenkte den königlichen Hofund der Kirche in Saulgau dem Damenstift zu Buchau. 1239 wurde Saulgau durch den Stauferkaiser Friedrich II zur Stadt erhoben. Rudolf I von Habsburg verlieh ihr 1288 das Lindauer Stadtrecht damit verbunden das Marktrecht für einen Wochenmarkt und für drei Jahrmärkte. Im Jahre 1299 kauften die Habsburger die Stadt für 2.000 Mark Silber, um so ihre Herrschaft in Oberschwaben auszudehnen. Bis 1806 blieb Saulgau österreichisch.
Um 1400 erwarb Saulgau einige Besitzungen außerhalb der Stadt. Die Gemeinde Moosheim wurde z.B. einverleibt - und somit wurde auch der Saulgauer Bürgermeister Vogt von Moosheim. Zwischen 1406 und 1680 verpfändeten die Habsburger die fünf Donau-Städte Saulgau, Mengen, Riedlingen, Waldsee und Munderkingen an die Truchsessen von Waldburg. Erst 1680 konnten sich die mit eigenen Mitteln aus der Pfandherrschaft lösen.
Mehr als die Hälfte der Die Einwohnerzahl ist wurde 1611 durch eine verheerende Pest hinweggerafft. Vor den Toren der Stadt musste ein Pestfriedhof angelegt werden. 1784 wurde dieser ehemalige Pestfriedhof bei der Mooshauptenkapelle, der heutigen Liebfrauenkirche, zum städtischen Friedhof, nachdem man auf Anordnung von Kaiser Josef II den alten Friedhof an der Stadtpfarrkirche aufgelöst hatte.
Im Dreißigjährigen Krieg war Saulgau 1632/34 Winterquartier für schwedische Truppen. Aus dieser Zeit stammt auch die Legende um das Saulgauer "Kreuzwunder". Wie man sich heute erzählt, versuchte eine schwedische Wache vor der Stadt das alte Kreuz zu verbrennen. Im Feuer hatte dieses Kreuz dann hell aufgeleuchtet, sodass die Schweden eilends die Stadt verließen.
Nach einer Dauer von 500 Jahren wurde Saulgau schließlich 1806 durch Napoleon von Österreich getrennt und dem neu gegründeten Königreich Württemberg zugeteilt. Im heutigen Rathaus, das zuvor Franziskanerinnenkloster war, richtete man die Oberamtei ein.
1869 wurde Saulgau durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Herbertingen-Aulendorf Bahnstation.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Industriealisierung stark voran getrieben. Die bebaute Sie hat eine Fläche von von Saulgau wuchs um mehr als das Doppelte. 1947 entstand das Kulturinstitut "Die Fähre" auf Initiative des französischen Kreisgouverneurs Coup de Frejac.
Die "Fähre" ist die traditionsreichste Galerie Oberschwabens. 1986 wurde im "Haus am Markt" eine ständige Galerie mit Kunst aus Oberschwaben eingerichtet.
1972 wurde der Land Kreis Saulgau aufgehoben. Dabei wurden Teile des alten Land Kreises den Land Kreisen Biberach, Ravensburg und Sigmaringen zugeteilt. Die Stadt Saulgau wurde dem Land Kreis Sigmaringen angegliedert.
1977 war für Saulgau ein besonderes Jahr, zum einen wurde mit der Altstadtsanierung begonnen, zum anderen wurde eine schwefelhaltige Thermalquelle, die wärmste und ergiebigste in ganz Baden-Württem-berg, erbohrt. 1981 wurde ein Badeprovisorium bei der Thermal-wasserquelle eingerichtet. 1983 setzte man den ersten Spatenstich zum Bau des Thermalbades, welches dann am 24.11.1984 eröffnet werden konnte. 1987 konnte man schon die stolze Zahl von einer Million Badegäste im Thermalbad verzeichnen.
Im Frühjahr 1988 begann der Bau der Rehabilitationsklinik im Kur-gebiet beim Thermalbad. 1990 konnte die Klinik eröffnet werden. Ein Jahr später, am 30.04.1989, wurde mit dem Bau der Phsycho-somatischen Klinik begonnen, die am 01.11.1990 ihre Pforten öffnete.
1990 wird Saulgau die Bezeichnung Ort mit Heilquellen- und Kur-betrieb zuerkannt.
Am 15.05.1996 war Spatenstich für die 3. Kurklinik, eine Mutter-Kind-Klinik, die am 04.10.1997 eröffnet wurde.
Am 01.01.2000 erhielt Saulgau endlich das Prädikat "Bad". Es wurde vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg verliehen.
(Quelle: Website)
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