Stadtentwicklung / Geschichtliches Balingen
Im Jahre 863 erstmals urkundlich erwähnt, gehörte Balingen ursprünglich zum Territorium der bis 1162 bestehenden Grafschaft Haigerloch. Es fiel dann den Grafen von Hohenberg zu. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgte der Übergang an die benachbarten Zollerngrafen. Friedrich der Erlauchte verlieh dem Ort 1255 die Stadtrechte. Gegenüber dem Dorf, am linken Ufer der Eyach, wurde die Stadt nun neu gebaut. Für die Zeit der Stadtgründung ist auch bereits eine Lateinschule (1277) nachzuweisen. Beim Entstehen der zollerischen Herrschaft Schalksburg, im Jahre 1288, wurde Balingen zu deren Mittelpunkt. 1403 erfolgte der Verkauf des gesamten Territoriums an Württemberg, es entstand daraus der Verwaltungsbezirk "Amt Balingen". In der Amtsstadt, im Schloss, residierte dann bis Mitte des 18. Jahrhunderts ein Obervogt. Nicht zuletzt in Anknüpfung an die alte Amtsstadttradition wurde Balingen 1973 zum Sitz des neu gebildeten Land Kreises Zollernalb bestimmt.
Balingens besonderes Schicksal waren zahlreiche Stadtbrände. Schon 1286 so berichten die Chronisten bei einer Fehde zwischen den Zollern und den Hohenbergern, fiel die noch 30 Jahre junge Stadt den Flammen zum Opfer. Die Jahreszahlen 1546, 1607, 1672, 1724 und 1809 stehen für weitere verheerende Feuersbrünste. Nur 55 von 445 Gebäuden überstanden den letzten Brand. Der Wiederaufbau verlieh dem heutigen Stadtkern seine unverwechselbare klassizistische Prägung.
Die Lage der Stadt unmittelbar an der bereits im Mittelalter bestehenden "Schweizerstraße", einem wichtigen Verkehrsund Handelsweg, begünstigte die Entwicklung von Handel und Gewerbe. Vor allem das Leder verarbeitende und das textile Handwerk erlebten im 18. und 19. Jahrhundert einen großen Aufschwung. Mit ihrer manufakturellen Produktionsweise legten sie den Grundstein für die nach dem Eisenbahnbau, im Jahre 1874, schnell einsetzende industrielle Entwicklung. Es etablierten sich vor allem Schuh , Handschuh und Trikotindustrie. Mit der stärker einsetzenden Mechanisierung des täglichen Lebens, in den 20er und 30er Jahren, kam es auch in der Metallindustrie zu enormem Wachstum. In Balingen wurden vor allem Waagen, Traktoren, Kühleinrichtungen und Kompressoren hergestellt. Die Firma Bizerba (Waagen und Maschinenbau) ist heute der größte industrielle Arbeitgeber der Stadt.
1934 erfolgte die Eingemeindung des Nachbarortes Heselwangen. Die heutige Große Kreisstadt Balingen entstand 1975 durch den Zusammenschluss mit den Gemeinden Frommern und Weilstetten. Von 1971 bis 1973 waren bereits Endingen, Engstlatt, Erzingen, Ostdorf, Streichen und Zillhausen eingemeindet worden.
(Quelle: Website)
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