Stadtentwicklung / Geschichtliches Speyer
10 v.Chr. Anlage des ersten römischen Militärlagers und Ansiedlung der Nemeter auf dem linken Rheinufer (Archäologische Spuren weisen auf keltische Siedlungstätigkeit in der 2. Hälfte des vorchristlichen Jahrtausends hin).
um 83 n.
Chr. Zivilsiedlung Noviomagus wird Vorort der Gaugemeinde der Nemeter - Civitas Nemetum (2.Jh.n. Chr. Blütezeit der Civitas
Nemetum).
250 Bereits Weinbau in der Umgebung von Speyer.
275 Zerstörung der Zivilsiedlung (Civitas Nemetum) durch Alemanneneinfälle.
346 Für Speyer wird ein Bischof erwähnt.
496/506 Früheste Nennung des Namens "Spira".
614 Auf dem Pariser Nationalkonzil nahm der erste, zweifelsfrei nachweisbare mittelalterliche Bischof von Speyer teil.
969 Kaiser Otto I. macht den Bischof zum Stadtherrn; Baubeginn der ersten mittelalterlichen Stadtmauer.
1030 Der salische Kaiser Konrad II. legt den Grundstein zum Speyerer Dom.
1076 Kaiser Heinrich IV. bricht von Speyer, seiner Lieblingsstadt, zum Bußgang nach Canossa auf.
1111 Umfangreiche Privilegien Heinrich V. begründen den langen Weg Speyers zu kommunaler Selbstverwaltung.
um 1230 Rat und Bürgergemeinde erlassen mit Einverständnis des Bischofs das erste Speyerer Stadtrecht.
1294 Der Bischof verliert die meisten seiner früheren Rechte, und die Stadt Speyer zählt von nun an zu den Freien Reichsstädten.
1527-1689 Sitz des Reichskammergerichts in Speyer.
1529 Auf dem Reichstag "protestieren" die evangelischen Reichsstände gegen die reformationsfeindlichen Beschlüsse (d.h. gegen die Aufhebung des "Abschieds" von 1526).
1689 Die Stadt wird im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen fast ganz zerstört (Großer Brand in Speyer, erst 1698 beginnt der Wiederaufbau).
1717 Einweihung der Dreifaltigkeitskirche.
1726
Einweihung des Rathausneubaues.
1775 und 1779 Johann Wolfgang von Goethe weilt in Speyer.
1792 Speyer wird von französischen Revolutionstruppen erorbert und bleibt bis 1814 unter französischer Herrschaft.
1797 Speyer erhält die französische Behördenverfassung.
1816 Die Stadt wird Kreishauptstadt der Pfalz und ist Sitz der Regierung des Bayerischen Rhein Kreises später Bayerische Pfalz (bis zum Ende des 2. Weltkrieges).
1829 Der Maler Anselm Feuerbach wird in Speyer geboren.
1859 Gründung der Diakonissenanstalt Speyer
1880 Der Maler Hans Purrmann wird in Speyer geboren.
1893-1904 Bau der Gedächtniskirche zur Erinnerung an die Protestation von 1529.
1900 Wissenschaftler öffnen die Kaisergräber im Dom
Heinrich Hilgard (Henry Villard), gebürtig aus Speyer, amerikanischer „Eisenbahnkönig“, vielfältiger Förderer seiner Pfälzer Heimat, stirbt auf seinem Landsitz Thorwood am Hudson.
1904 Weihe der zur Erinnerung an die Protestation von 1529 erbauten Gedächtniskirche
1907 Das erste Speyerer Kino, das „Tonbild-Theater“, eröffnet in der Maximilianstraße 15
1910 Erstes Speyerer Brezelfest, heute das größte Volksfest am Oberrhein Historisches Museum der Pfalz, eines der bedeutendsten in Deutschland, wird an heutigen Standort eingeweiht (zuvor,seit 1870 am Siebertplatz/ Willy-Brandt-Platz)
1912 Der Liberale Ernst Hertrich wird erster Berufsbürgermeister der Stadt. Er löst den seit 1904 amtierenden Philipp Lichtenberger ab.
1913 Die Pfalz-Flugzeugwerke produzieren bis1918 etwa 2500 Flugzeuge, sind mit zuletzt ca. 2800 Beschäftigten größter Arbeitgeber der Region.
1914 Im Ersten Weltkrieg bis 1918 fallen 468 Speyerer
1917 Otto Moericke wird zum Bürgermeister ernannt.
1919 Karl Leiling heißt der erste Oberbürgermeister der Stadt.
1920 Bau des neuen Rheinhafens beginnt (Abschluss der Arbeiten 1924)
Speyer wird " Kreisunmittelbare" Stadt
1923 Autonome Regierung der Pfalz; 1924 Attentat auf deren Präsidenten Franz Josef Heinz
1929 Der Rhein ist so stark zugefroren, dass man ihn zu Fuß überqueren kann.
1930 Am 27. Mai verlässt die französische Armee, am 24. Juni die Gendarmerie die Hauptstadt der Pfalz
Zum Domjubiläum (900 Jahre Grundsteinlegung) ist erstmals seit 1871 der Domnapf mit 1560 Litern Wein gefüllt. Seitdem wird der Brauch der einst bei Amtsantritt eines Speyerer Bischofs üblich war, zu besonderen Anlässen wiederholt.
1933-38 Bau der ersten festen Speyerer Rheinbrücke
1938 Pogromnacht: Nationalsozialisten setzen die 1837 erbaute Synagoge in Brand. 1940 folgt die Deportation von über 50 Speyerer Juden; nur wenige überleben den Holocaust.
1945 Rheinbrücke durch deutsche Truppenteile gesprengt
Amerikanische Truppen besetzen die Stadt, kurz darauf von französischer Armee abgelöst
Im Zweiten Weltkrieg sind mindestens 1464 Speyerer gefallen, 263 bleiben vermisst
1946 20köpfiges „Beratendes Bürgerratskomitee“ mit dem parteilosen Oberbürgermeister Hans Hettinger an die Stadtspitze berufen. Im September löst der Christdemokrat Paul Schäfer den kommissarischen OB Hettinger ab
1947 Gründung der Staatlichen Akademie für Verwaltungswissenschaften (heute: Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer)
1949 Paulus Skopp, SPD, beginnt seine 20jährige Ära als Oberbürgermeister
Die 30.000ste Speyererin ist die siebenjährige Vollwaise Karin Ullrich, Flüchtlingskind aus dem Osten
1950 Der Maler Hanns Marsilius Purrmann (1880-1966) wird Ehrenbürger seiner Geburtsstadt
1952 Josef Wendel, Bischof von Speyer, wird nach dem Tod Michael Faulhabers Erzbischof von München und Freising. Schon Faulhaber wechselte 1917 von der Pfalz nach Bayern
1953 Das Speyerer Gymnasium holt die 1940 ausgefallene Feier des 400jährigen Bestehens nach
Im Beisein von Konrad Adenauer und Robert Schuman wird der Grundstein für die Bernharduskirche gelegt. Geweiht wird die deutsch-französische Friedenskirche 1954
1954 Die Ernst Heinkel GmbH produziert in Speyer. Später firmiert das Werk unter VFW, unter Messerschmitt-Bölkow-Blohm und unter Deutsche Airbus GmbH. Ab 1995/96 führt dann die Belegschaft den Betrieb als „Pfalz-Flugzeugwerke Speyer“ in eigener Regie.
1956 Neue Rheinbrücke
Partnerschaft mit Spalding (Großbritannien), 1959 mit Chartres (Frankreich)
1957 Beginn der Domrestaurierung im Hinblick auf die 900-Jahrfeier seiner Weihe 1961; eine neue große Restaurierung läuft 1996 an
1965 Die Stadt stiftet den Hans-Purrmann-Preis und richtet 1990 das Geburtshaus des Malers in der Kleinen Greifengasse als Museum und Gedenkstätte ein.
1969 Der Land Kreis Speyer wird aufgelöst, aber Speyer selbst bleibt als einzige Stadt im Land von der rheinland-pfälzischen Gebietsreform unberührt
Nach dem Abtritt von OB Skopp tritt Christian Roßkopf, ebenfalls SPD, das Erbe an; er amtiert bis 1994
1975 Bürgerinitiative rettet Geburtshaus des Malers Anselm Feuerbach (1829-1880) vor dem Abriss
1977 Christdemokrat Georg Gölter, seit 1969 für den Wahl Kreis Neustadt-Speyer im Bundestag, avanciert zum Landesminister für Soziales, Gesundheit und Sport. Von 1981 bis 1991 leitet er das Kultusministerium
Erste Fußgängerzonen fertiggestellt (Beginn der Stadtsanierung war 1972)
Stadtarchäologie in Sanierungs- und Neubaugebieten
1980 Die Unesco zeichnet den Speyerer Dom als „Weltkulturerbe“ aus
1987 Papst Johannes Paul II. besucht die Domstadt
1989 Aufnahme der Städtepartnerschaften mit Ravenna (Italien) und Kursk (Russland)
1990 Speyer feiert sein 2000jähriges Bestehen mit zahlreichen Ausstellungen, Konzerten und Aktionen
Die Präsidenten Bush (USA) und Gorbatschow (Sowjetunion) besuchen Stadt und Dom auf Einladung von Kanzler Kohl
1991 Auf einem denkmalgeschützten Industriegelände von 1913 öffnet das Technik-Museum
1992 Bundespräsident Richard von Weizsäcker eröffnet die mehrfach verschobene Salier-Ausstellung. Während ihrer dreimonatigen Dauer strömen fast 500 000 Menschen in das Historische Museum der Pfalz
Partnerschaft mit Gnesen (Polen)
Ein Mahnmal am früheren Standort der Synagoge soll an die lange Geschichte der jüdischen Gemeinde in Speyer erinnern
1994 Werner Schineller (CDU) gewinnt OB-Direktwahl
Land und Stadt kaufen Luftlandeplatz
Bundeskanzler Helmut Kohl besucht mit dem französischen Premierminister Eduard Balladur den Speyerer Dom
Der russische Präsident Brois Jelzin besucht mit seiner Gattin in Gesellschaft von Bundeskanzler Helmut Kohl den Speyerer Dom
1995 700 Jahre alte Fährverbindung nach Rheinhausen nach 29 Jahren Pause wieder eröffnet
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck besucht Speyer.
Der englische Premierminister John Major besucht Speyer.
Oberbürgemeister Schineller, Valerijan Viktorow (Vizepräsident des russischen Föderalrates) und Vladislaw Terechow (Botschafter der russischen Föderation) eröffnen im Rathaus die deutsch-russische Wirtschaftstagung.
Festakt der Speyerer CDU zum 40jährigen Bestehen
1997 Speyer-Besuch des Bundespräsidenten Roman Herzog, 1969 bis 1973 Professor für Staatslehre und Politik an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften, 1971/72 deren Rektor und 1984 dort Honorarprofessor
Abzug der französischen Streitkräfte
Grundsteinlegung für das erste IMAX-Dome Kino auf dem Gelände des Technik Museums
1998 Die Stadt, die jetzt knapp 50 000 Einwohner hat, schließt eine Partnerschaft mit Yavne (Israel)
Großer Zapfenstreich zur Verabschiedung von Bundeskanzler Helmut Kohl von der Bundeswehr
1999 Speyer erhält den Europapreis, die höchste Ehrung des Europarates für städtepartnerschaftliche Aktivitäten
Verkauf des alten Hafens an private Investoren
2000
Rund 20 000 Menschen erleben zum Jahreswechsel 1999/2000 die Millenniumsfeier auf der Maximilianstraße in Speyer
Eröffnung des Wilhelmsbaus auf dem Gelände des Technik Museums
2001
Bundeskanzler Gerhard Schröder besucht mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck den Kaiserdom
Eröffnung des Kulturhofes Flachsgasse (im Juni 2001)
2002
Tagung "Europäischer Mittelstädte 2010" mit acht europäischen Städten und den Partnerstädten Speyers
Dr. Bernhard Vogel wird zum 21. Ehrenbürger der Stadt Speyer ernannt (14. November)
OB Werner Schineller übergibt die Großsporthalle Speyer-Nord ihrer Bestimmung
2003
Eröffnung des Sea Life Speyer (14. April)
Festakt zum 100jährigen Bestehen des Verkehrsvereins Speyer (15. Juli)
Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Luise Herklotz (6. September)
Wiedereröffnung der Stadthalle Speyer (17. Dezember)
(Quelle: Website)
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