Stadtentwicklung / Geschichtliches Wetter
In einem landschaftlich reizvollen Teil des hessischen Berglandes liegt die 1250jährige Stadt Wetter. Die alte Stadt wie auch ihre durch langwährende geschichtliche Bindungen zu ihr gehörenden Stadtteile liegen, umsäumt von Laub- und Nadelwäldern, im Tal der Wetschaft und ihrer Seitentäler und an den Hängen des Burgwalds und des Wollenbergs.
Die frühgotische Stiftskirche mit ihrem wuchtigen Turm überragt die eng zusammengedrängten Häuser und Straßen der Altstadt. Reste der alten Stadtmauer und deren Türme, schöne alte Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert, in der Stiftskirche eines der ältesten Altarbilder Hessens und eine selten schöne Barockorgel sind Zeugen einer langen, schicksalsreichen und stolzen Vergangenheit. Um den alten Stadtkern reihen sich schmucke Neubaugebiete, die Zug um Zug in den letzten Jahrzehnten seit 1945 entstanden sind, sodaß die Stadt selbst wie auch ihre Stadtteile einer von Jahr zu Jahr steigenden Die Einwohnerzahl istschaft Wohnort und Heimat werden konnte.
In Urkunden des 8. und 9. Jahrhunderts wird Wetter bereits erwähnt, unter dem heutigen Namen wird es uns in einer solchen aus dem Jahr 1108 überliefert, und das "Weistum von Wetter" im Jahr 1239 macht seine Stadtrechte bereits in dieser frühen Zeit deutlich. Seine Entwicklung ist eng mit der alten Heer- und Handelsstraße, der "Weinstraße" (nördlich von Wetter auch Kaiserstraße genannt), verbunden, die im ganzen Mittelalter bis in die Neuzeit hinein eine bedeutsame Nord-Süd-Verbindung war. Eine "curtis" (befestigter Platz im Bereich des heutigen Klosterbergs) an dieser Durchgangsstraße wurde sehr bald kirchlicher Mittelpunkt, der durch die Gründung eines Kanonissenstifts um das Jahr 1015 und der damit verbundenen, weit über die Grenzen Hessens hinaus berühmten Lateinschule eine hervorragende Entwicklung der Stadt Wetter auslöste. Das nachweisbar eigene Münzsystem dieser Stadt im Mittelalter läßt auf ihre besondere wirtschaftliche Bedeutung schließen. Aus ihrer Lateinschule gingen durch Jahrhunderte hindurch viele im deutschen Sprachraum bekannte Gelehrte und Wissenschaftler hervor, und nicht ohne Stolz versahen die aus Wetter kommenden Studenten im Matrikel der Erfurter Universität ihre Nornen mit dem Zusatz "wettenanus est". So wird denn Wetter auch in der im Jahr 1597 von dem Wetterschen Pfarrer Johannes Rhau verfaßten Weltbeschreibung ("Cosmographia") den "vornehmsten Städten des Hessenlandes" zugerechnet. Das Bewußtsein, in einer großen Tradition zu stehen, ist den Wetterschen Bürgern trotz vieler Schicksalsschläge (Pestgänge, große Brände, Kriege und Plünderungen und Bombardierung im letzten Krieg) bis in die Gegenwart hinein nicht verlorengegangen.
Aus diesem Bewußtsein empfängt die Stadt auch heute ihre Impulse für eine der Gegenwart und Zukunft aufgeschlossene Entwicklung als moderne Wohn- und Geschäftsstadt. Stolz auch rankt sich der Kreis seiner Stadtteile um die alte Kernstadt. Jeder dieser Stadtteile hat sein eigenes Gepräge und weist in seinen schönen alten Kirchen, in guterhaltenen Fachwerkhäusern, mit der geschichtsträchtigen Burg Mellnau und der 250jährigen Waldenser-Siedlung Todenhausen, dem ältesten Burgwalddorf Oberrosphe, den Stadtteilen Treisbach und Warzenbach mit seiner Hollende (ehemaliges Gisonenschloß), Amönau mit dem ältesten Teehaus Westdeutschlands (Lustschlößchen - Vorlage für den Maler Ubbelohde zur Illustration des Grimmschen Märchens "Rapunzel"), Unterrosphe, Niederwetter und Oberndorf eine ereignisreiche Vergangenheit aus, die nun im Zusammenschluß zu einer Großgemeinde, der Stadt Wetter, in eine gemeinsame Gegenwart und Zukunft einmündet. Heimat und Geborgensein bietet die Stadt ihren Bürgern, Ruhe und Erholung ihren Gästen.
Quelle: Website
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